Heute haben wir den Tag für einen ausgedehnten Spaziergang zum nächsten Stand genutzt. Wir sehen von Mauritius ja ständig zwei Seiten. Die Luxuswelt mit ihren teuren Nobelhotels und die echte Welt der Menschen hier. Für uns ist es schwierig zu unterscheiden, wer hier wohnt und wer Tourist ist, den es gibt auch indische und asiatische Touristen. Dennoch sieht man die zwei Welten sehr gut, wenn man durch die Straßen geht.
Heute ist Sonntag und wir hörten, dass sonntags die Einheimischen am Strand dem Tag verbringen. Wir sind auf gut Glück die Küstenstraße entlang gelaufen und somit ca. einen Kilometer entlang eines 5 Sterne Hotels gewandert. Das ist schon bizarr, hinter den Mauern sitzen Touristen für fünf tausend Euro die Woche, lassen sich rund um die Uhr bedienen und bekochen und sehen nichts von der Insel. Und schon gar nicht lernen sie die Liebenswürdigkeit der Menschen hier kennen.
Wir sind an unzähligen abgezäunten Hotelanlagen vorbei gekommen, bis wir die Bucht von Mon Choisy erreichten.
Schon von weitem konnten wir durch das Wäldchen Autos und Menschen sehen. Wir hörten Musik und Menschen rufen, singen, Trommel spielen.
Wir kamen näher und fanden den ganzen Strand voller Einheimischer, die in großen Gruppen ihren Sonntag genossen. Die Männer spielten Fußball, die Frauen waren mit den Kindern im Wasser. Überall dazwischen Eisverkäufer, oder andere Händler, die Geschäfte machen wollten.
Wir haben uns ein Eis gekauft und auf einer Bank sitzend dem Treiben zugeschaut. Weit und breit waren keine Weißen in Sicht. Viele sprachen uns an, oder lächelten auch einfach nur, winkten uns zu. So viel Freundlichkeit steckt hier in den Menschen. Es war fast traurig, zu erkennen, dass wir Deutschen das alles verlernt haben.
Wir sind dann zurück spaziert und haben uns leckeren Bananenkuchen gegönnt.
Heute abend waren wir in unserem Stamm-Restaurant essen (L'Assiette du Nord) und da wir wieder fast alleine dort saßen, habe ich den Keller mal ein bisschen ausgefragt.
Wir sind nun schon etliche Male dort gewesen und fast immer saßen wir alleine im Restaurant. Er erzählte mir, in Europa gäbe es eine Finanzkrise und daher blieben die Touristen aus. Es sei natürlich auch Nebensaison und somit ruhig, aber diesmal sei es besonders ruhig.
Dann haben wir noch über das Wetter und die Aquarien gesprochen, die im Restaurant stehen. Es war echt nett.
Heute habe ich die echte Seite der Leute ein bisschen besser sehen können und kann nur jedem raten, der her kommt, keinen Urlaub in überteuerten Hotels zu machen, sondern sich den Leuten hier zu öffnen. Wir haben hier so viel Liebenswürdigkeit erfahren, weil wir zu den Einheimischen an den Strand und ins Restaurant gehen, bei ihnen einkaufen und mir ihnen sprechen. Das hat den Urlaub auf jeden Fall bereichert und wird in Erinnerung bleiben.
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